Kennst du das? Du bist irgendwo und kommst wieder raus. Da siehst du: es regnet in Strömen! Natürlich hast du keinen Schirm dabei. „Na gut“, denkst du, „Bis zum Auto sind es ja nur ein paar Meter. Wird schon nicht so schlimm werden!“ Du ziehst den Kopf ein, die Schultern hoch und läufst los.
Die Situation annehmen
So ging es mir vor ein paar Tagen. Das Baby im Tuch auf dem Rücken. Kein Schirm und diese Art Regen, die dich innerhalb von Sekunden durchnässt, obwohl es gar nicht so sehr regnet.
Da stand ich also und in Anbetracht der grauen Wolkendecke war Warten keine Option, wenn ich noch nach Hause wollte. Ich ging los und merkte, wie ich mich verspannte. Sich bewusst so klein zu machen, das Negative erwartend, beeinflusste meinen Körper. Nach drei Schritten fragte ich mich, was ich da mache. Ich dachte an die #lasslocker Challenge von www.derkompass.org. Daher entschied ich mich dazu die Situation anzunehmen: es regnet.
„Was ist das Bestmögliche, das du aus der Situation machen kannst? Achtsamkeit! Halte dein Gesicht in den Regen, spüre ihn auf deinem Gesicht, entspanne deine Schultern und gehe aufrecht und selbstbewusst zum Auto! Nass wirst du so oder so!“, dachte ich mir dann. Sofort spürte ich den Unterschied in meinem Körper. Ich war wesentlich entspannter.
Leichtigkeit im Alltag
So viele Dinge kann ich weder beeinflussen, noch ändern. Das Einzige, das ich beeinflussen kann, ist meine innere Einstellung.
Jetzt habe ich mir vorgenommen, dies häufiger zu tun. Situationen annehmen, Leichtigkeit reinbringen und mir keinen Stress machen, wo keiner ist. Denn was habe ich davon, wenn ich mich zu all dem Stress, der von außen kommt, auch noch selbst stresse? So viele Dinge kann ich weder beeinflussen, noch ändern. Das Einzige, das ich beeinflussen kann, ist meine innere Einstellung. Bei mir kann ich ansetzen, wenn ich bereit bin, Glaubenssätze und Althergebrachtes zu hinterfragen. Das ist nicht schön, und ja, manchmal tut es ziemlich weh, sich mit sich selbst zu konfrontieren. Einige Entscheidungen dürfen nochmal betrachtet werden: Warum habe ich so entschieden? Welcher Glaubenssatz steckt dahinter? Was kann ich ändern, dass ich beim nächsten Mal anders entscheide?
Wir dürfen wieder lernen in uns, auf unseren Körper zu hören. Auf diese kleinen Zeichen, die uns zeigen, dass etwas nicht stimmt. Das seltsame Gefühl im Bauch, der verspannte Nacken, die schlaflosen Nächte und … all das sagt uns doch: „Hey, irgendwas stimmt nicht! Es passt nicht! Ändere etwas!“ Das erfordert Mut, denn man muss dahin schauen, wo es wehtut. Vielleicht findet man etwas, das man ändern will, aber nicht weiß, ob man es kann. Ein Jobwechsel, eine Freundschaft, die nicht mehr so ist, wie sie war, etwas Finanzielles? Trauen wir uns etwas zu ändern?

Ich habe mich vor einigen Wochen auf die Reise zu mir begeben. Für mich hat sich Vieles verändert, einiges ist im Prozess, manches sehe ich jetzt ganz anders als zu Beginn der Reise. Ich achte mehr auf mich und habe gelernt meine Bedürfnisse wieder wahrzunehmen.
Das geht nicht in Riesenschritten, sondern in Minitappsern. Einige vor und dann wieder zurück. Es fordert immer wieder die Entscheidung Bestehendes zu hinterfragen. Immer wieder fragen, wie geht es mir damit? Warum mache ich das? Reflexion der eigenen Gedanken. Das kostet Überwindung, gleichzeitig stärkt es den Selbstwert und das Vertrauen ins eigene Bauchgefühl.
Machst du dich auch auf den Weg?